Die Produktionskosten von 1 kg Zwetschgen werden 2024 um 20 % gegenüber 2020 steigen. Dies ist das Ergebnis einer Berechnung von Martin Kockerols vom norddeutschen Obstbauversuchsring des Alten Landes und Dr. Matthias Görgens von der Obstbauversuchsanstalt Jork. Neben den gestiegenen Kosten von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Energie sind es in Deutschland vor allem die stark steigenden Lohnkosten, die für eine erhebliche Zunahme der Produktionskosten sorgen. Die deutsche Regierung hat den gesetzlichen Mindestlohn in den letzten Jahren schrittweise auf 12,41 € pro Stunde 2024 erhöht. Dies ist ein Anstieg von 3,06 € gegenüber 2020.
Kockerols und Görgens berechneten anhand einer Modellanlage die Produktionskosten von Zwetschgen für 2024 mit 0,82 € pro kg. Dies sind 0,14 € pro kg mehr als die für 2020 berechneten 0,68 € pro kg. Aufgrund der arbeitsintensiven Ernte sind schon allein die Erntekosten innerhalb von 4 Jahren um 0,09 € pro kg gestiegen. In den letzten 9 Jahren betrug der von der Erzeugerorganisation Elbe-Obst ausgezahlte Preis für Zwetschgen im Schnitt 0,83 € pro kg. Bei gleichbleibenden Verkaufspreisen ist der Zwetschgenanbau also kaum noch rentabel. (Quelle: Mitteilungen des OVR)