Die niederländische Regierung hat zum 1. Januar 2024 die Verbrauchssteuer unter anderem auf reine Fruchtsäfte auf 26,1 Cent pro Liter erhöht. Dies ist eine Verdreifachung im Vergleich zum früheren Steuersatz von 8,8 Cent pro Liter. Da für den Produktpreis einschließlich der Verbrauchssteuer 9 % Mehrwertsteuer zu zahlen sind, steigt der Produktpreis für einen Liter Fruchtsaft sogar um 18,9 Cent.
Die Maßnahme entspringt dem Wunsch, zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks stärker zu besteuern und die Verbraucher dazu anzuregen, gesündere Getränke zu trinken. Die Maßnahme wird im Volksmund auch ‚Zuckersteuer‘ genannt. Ausgenommen von der Maßnahme sind etwa Milchprodukte, Mineralwasser und alkoholfreies Bier. Nicht berücksichtigt wurde von der Regierung, dass es einen Unterschied zwischen natürlichem Zucker, der sich in Fruchtsäften befindet, und zugesetztem Zucker etwa in Softdrinks gibt.
Einige politische Parteien wollen die Verbrauchssteuer nun differenzierter gestalten, also zwischen Getränken mit zugesetztem Zucker und Getränken mit natürlichem Zucker unterscheiden und die Verbrauchssteuer von der Menge des zugesetzten Zuckers abhängig machen. Eine große Mehrheit der Zweiten Kammer (niederländisches Parlament) unterstützt diese Änderungen. Bis zur Umsetzung werden aber noch einige Monate, wenn nicht sogar Jahre vergehen.
Die Maßnahme trifft vor allem Verkaufsstellen landwirtschaftlicher Produkte wie Hofläden, weil sie viel reinen Fruchtsaft verkaufen. Sie sehen sich gezwungen, die Steuererhöhung über die Preise an die Verbraucher weiterzugeben.
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